Handbuch für fachliche Anwendungs-Verwalter
Inhalt
Fachliche Administratoren
Fachliche Administratoren sind die leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ausländerbehörden. Sie sind für die Koordination der Einrichtung und Betreuung der für die Anwendung notwendigen Software auf den LiveScan-Stationen bei den einzelnen Stationen verantwortlich.
Software
Durch die Firma HECOSYS wird die Software LiveScan Web als zentrales Server-gestütztes Datenhaltungs- und Pflegesystem installiert und auf der Betriebsumgebung der Behörde bereitgestellt.
Weiter wird auf den designierten Scan-Stationen die Software LiveScan Agent zur Verfügung gestellt, die vom Server Scan-Aufträge entgegennimmt und ausführt, sowie das Scan-Ergebnis dem Server übermittelt. Das Software-Paket für LiveScan Agent enthält die Software für die Aufnahme, Be- und Verarbeitung der Fingerabdrücke durch Livescanner sowie der Lichtbildaufnahmen mittels Digitalkamera.
Systemvoraussetzungen:
Windows 10, x64
Mehrkern-Prozessor i5/i7 oder äquivalent
8 GB RAM
1x USB 3.0 (bevorzugt) / 2.0 für Livescanner
2x USB für Lichtbild-Kamera und Flachbettscanner
Netzwerkzugang zum Server-System
Die Anwendung LiveScan Web ist auf einem zentralen Server erreichbar (i.d.R. http://livescanweb.<interne-domain>/ oder https://livescanweb.<interne-domain>/).
Korrekte Zuordnung der Stationskennung
Das BKA vergibt jeder Livescan-Station in Deutschland eine eindeutige, nachvollziehbare Stationskennung in drei- oder vierstelligem Format. Diese ist bei jedem Vorgang in der PCN anzugeben, was das Livescan-System automatisiert tut.
LiveScan Web verwendet eine Kombination aus Dienststelle, Station und Livescanner, um die Stationskennung korrekt zuzuordnen. Da sich jeder Benutzer von jeder Station einloggen kann, ist es notwendig, den Bezug zwischen eingeloggtem Rechner und der Stationskennung auf diese Weise herzustellen.
Die Logik ist dabei wie folgt:
Der Benutzer loggt sich ein. Dabei wird sein Rechnername bestimmt.
Der Rechnername wird in der Tabelle der Stationen gesucht, mit dem Rechnernamen der Station verglichen, und bei Erfolg zugeordnet. Als Dienststelle wird die Dienststelle dieser Station verwendet.
Falls nicht gefunden, wird mit dem Rechnernamen in der Tabelle der Dienststellen gesucht und mit den dortigen Liegenschaftskennungen verglichen, und bei Erfolg einer ED-Station der Dienststelle zugeordnet.
Falls immer noch nicht gefunden, wird die Dienststelle "Default (*)" zugeordnet.
Die Dienststelle "Default (*)" gehört zur Grundfunktion des Systems. Sie darf weder gelöscht, verändert, noch eine weitere gleiche hinzugefügt werden.
Schritt |
Dienststelle |
Station |
1 |
Dienststelle der gefundenen Station |
Rechnername des Anwender-PC = Rechnername der Station |
2 |
Rechnername des Anwender-PC enthält Liegenschaftskennung der Dienststelle |
ED-Station der Dienststelle |
3 |
Default (*) |
ED-Station der Dienststelle |
Dies bedeutet, dass die Dienststelle "Default (*)" immer angelegt sein muss, sowie mindestens eine ED-Station in jeder angelegten Dienststelle. Andernfalls kann es zu Fehlzuordnungen oder Abweisung des Logins kommen.
Zuordnung von Dienststellen
Die Dienststellen sind nur für große Installationen mit vielen Stationen vorgesehen und in allen Fällen mit einer vorkonfigurierten Dienststelle "Default (*)" vorbelegt.
Weil die Benutzer aus Datenschutzgründen nur jeweils die Vorgänge ihrer Dienststelle sehen können, kann diese zur Separation von Benutzergruppen verwendet werden.
Da Sie so auch den Zugang zu Vorgängen verlieren können, sollten Sie keine weiteren Dienststellen anlegen, außer nach Absprache.
Eine Dienststelle im Sinne dieser Verwaltung ist die Organisationseinheit, in der Stationen an einem Ort zusammengefasst werden. Diese wird gleichermaßen verwendet, um allen Benutzern derselben Dienststelle Zugriff auf eine gemeinsame Ansicht und Menge von ED-Vorgängen zu geben.
Der Menüpunkt öffnet die Verwaltung der Dienststellen und erlaubt das Blättern, Suchen und Ansehen der Einträge. Finden sich in der Übersicht bereits Einträge zu Dienststellen, führen Sie zuerst eine Suche aus. Achten Sie bitte auf Groß- und Kleinschreibung sowie die richtige Schreibweise.
Um eine Dienststelle neu anzulegen, drücken Sie bitte den Knopf → Neue Dienststelle über der Liste.
Daraufhin öffnet sich das Eingabeformular für eine neue Dienststelle. Bitte füllen Sie alle Felder aus, die mit einem Stern (*) gekennzeichnet sind.
Um eine existente Dienststelle zu bearbeiten, wählen Sie in der Zeile dieser Dienststelle den Knopf → Aktionen, und dann → Bearbeiten. Dadurch öffnet sich dasselbe Formular, jedoch mit den Daten der Dienststelle.
Bitte beachten Sie folgende Hinweise zu den Feldern der Dienststelle:
Der Name soll dem der Dienststellenbezeichnung entsprechen, ist aber auch frei wählbar.
Die Liegenschaftskennung stellt die Zuordnung zum Rechnernamen dar, wobei die Liegenschaftskennung im Rechnernamen vorkommen muss, um eine Zuordnung zu erzeugen.
Um die Daten nach dem Eingeben bzw. Ändern zu speichern, drücken Sie den Knopf → Speichern.
Um eine Dienststelle zu löschen, wählen Sie in der Zeile dieser Dienststelle den Knopf → Aktionen, und dann → Löschen. Nach einen Rückfrage (Ja/Nein) wird die Dienststelle gelöscht.
Zuordnung von Stationen
Die Stationen entsprechen je einem physischen PC mit Scan-Hardware oder Lichtbildkamera, sowie der Software LiveScan Agent. Da diese vom BKA eine eindeutige Stationskennung zugewiesen bekommen, müssen sie hier zentral angelegt und verwaltet werden. Verwenden Sie die Suchfunktion um die entsprechende Station schnell zu finden. Ergänzen oder Ändern Sie die Werte entsprechend der unten angeführten Hinweise.
Die Anzeige, Anlage, Bearbeitung und Löschung von Stationen findet analog der Verfahrensweise wie unter Dienststellen beschrieben statt.
Bitte beachten Sie folgende Hinweise zu den Feldern der Station:
Die Dienststelle wird aus einer Liste der verfügbaren, angelegten Dienststellen gewählt.
Das Land ist immer "DE".
Die Stations-ID ist dieselbe, die vom BVA im AFISWEB des BKA angelegt wurde. Im Zweifel, fragen Sie bitte bei HECOSYS oder bei Herrn Henk vom BVA nach.
Der Stations-Name ist ebenfalls dem Eintrag des AFISWEB des BKA zu entnehmen.
Der Standort wird für die Vorbelegung des Aufnahmeorts in der Stammdatenmaske verwendet.
Die Beschreibung ist optional beinhaltet keine Programmfunktion.
Der Rechnername wird für die direkte Zuordnung von Stationen und Rechnern verwendet. Er muss völlig übereinstimmen, wobei Groß- und Kleinschreibung nicht beachtet wird.
Bei der Auswahl des Stationstyps ist eine richtige Auswahl wichtig. Hier wird der Umfang der zur Verfügung gestellten Programmfunktionen bestimmt.
ED (ED-Station mit Vier-Finger- oder Handflächen-Scanner),
FD (FastID-Station mit Einzelfinger-Scanner, aber vollem Menüumfang) oder
MD (Mobile FastID-Station mit nur dieser Funktion).
Die Kamera-Blende, Belichtungszeit, Basis-ISO-Wert und Blitz-Kompensation sind Festlegungen für die Lichtbildaufnahme, die vor Ort auf den ED-Raum abgestimmt werden müssen. Bei jedem Start der Lichtbildaufnahme werden diese Werte im Menü vorbelegt. Sie können nur hier geändert werden, Änderungen können im Rahmen einer Aufnahme im dortigen Menü erfolgen, z.B. um auf veränderte Lichtverhältnisse reagieren zu können. Diese werden aber nicht gespeichert, sondern immer wieder die in der Station eingestellten Werte geladen. Hiermit wird verhindert, dass versehentliche Änderungen sich auf andere Benutzer und deren Aufnahmen auswirken.
Zuordnung von Livescannern
Die Anzeige, Anlage, Bearbeitung und Löschung von Livescannern findet auf demselben Wege und analog wie bei Dienststellen statt.
Bitte beachten Sie folgende Hinweise zu den Feldern des Livescanners:
Die Station wird aus einer Liste der verfügbaren, angelegten Stationen gewählt.
Der Modellname und die Beschreibung sind nur für Anzeige und Wiedererkennung vorhanden und tragen keine Programmfunktionen.
Die Seriennummer wird zum Abgleich am Ende jeder Fingerabdruck-Aufnahme verwendet.
Der aufnehmende Scanner gibt seine Seriennummer ab und der ED-Vorgang wird dadurch diesem Livescanner und seiner Station und Stationskennung zugeordnet.
Dies dient dem Zweck, dass ein nach der Anlage an einer anderen Station mit Fingerabdrücken versehener Vorgang der aufnehmenden Station zugeordnet wird, nicht der anlegenden.